Material - Was ist erlaubt und was nicht?

von Olaf Hinzmann

Gerade bei Neulingen in unserer Sportart tauchen immer wieder Fragen zum Material auf. Darf ich den Schläger, den ich beim Discounter erstanden habe, in Punktspielen verwenden? Ist der Ball, mit dem ich trainiere, aus Plastik oder Zelluloid? Hier ein paar hilfreiche Hinweise zum Thema:

Beläge

Grundsätzlich gilt: Vor- und Rückhand müssen unterschiedliche Farben aufweisen, wobei nur die Farben rot und schwarz zulässig sind. Dies gilt auch, wenn beide Beläge völlig identisch sind. Die Beläge müssen den Namen des Herstellers sowie die Bezeichnung des jeweiligen Produktes aufweisen (z. B. Butterfly Sriver L D13). Außerdem müssen das Logo der ITTF sowie die ITTF-Nummer aufgedruckt sein.

Rote Beläge sollten einen hellen Schwamm haben, da dunkle Schwämme durchscheinen und den Anschein der Farbe so verändern könnten, dass der Belag als unzulässig anzusehen ist.

Die ITTF veröffentlicht zweimal jährlich die sog. LARC (List of Authorised Racket Coverings), in der alle zugelassenen Belege aufgeführt sind. Um Unsicherheiten zu vermeiden, hat der DTTB entschieden, dass Belege, die zum Saisonbeginn (01.07.) zugelassen sind, diese Zulassung bis zum Saisonende (30.06.) behalten, auch wenn die im Oktober veröffentlichte LARC etwas anderes aussagt.

Die aktuelle LARC findet Ihr hier: KLICK 

Beläge der Firma Efforter sind nicht mehr zulässig!

Solltet Ihr Bedenken hinsichtlich des Alters oder der Beschaffenheit Eures alten Belages haben, findet Ihr hilfreiche Hinweise unter den FAQ auf dieser Homepage!

Hölzer

Während bei den Belägen die Zulassung durch die LARC eindeutig ist, ist es bei den Hölzern etwas komplizierter:

Ziffer 4.1, 4.2, 4.5 TT-Regeln A besagen, dass Größe, Form und Gewicht des Schlägers beliebig sind. Das Blatt muss jedoch eben und unbiegsam sein. Mindestens 85% des Blattes, gemessen an seiner Dicke, müssen aus natürlichem Holz bestehen. Eine Klebstoffschicht innerhalb des Schlägerblattes darf durch Fasermaterial wie Karbonfiber, Glasfiber oder komprimiertes Papier verstärkt sein. Sie darf jedoch nicht mehr als 7,5% der Gesamtdicke oder mehr als 0,35 mm ausmachen, je nachdem, was geringer ist. Das Blatt selbst, jede Schicht innerhalb des Blattes und jede Belag- oder Klebstoffschicht auf einer zum Schlagen des Balles benutzten Seite müssen durchlaufend und von gleichmäßiger Dicke sein.

Alle Schläger, die diesen Anforderungen genügen, sind regelkonform. Also: Viel Spaß beim Basteln!

Bälle

Ein in offiziellen Wettkämpfen verwendeter Ball muss grundsätzlich folgende Eigenschaften inne haben: Er muss aus Zelluloid oder Plastik hergestellt, gleichmäßig rund sein und einen Durchmesser von 40 mm aufweisen. Außerdem muss er 2,7 g schwer und mattweiß oder mattorange gefärbt sein. Lässt man den Ball aus einer Höhe von 30 cm fallen, muss er 23 cm hoch springen. Gewisse Toleranzen sind zulässig. So ist es nicht zu beanstanden, wenn das Gewicht zwischen 2,67 g und 2,77 g liegt und der Durchmesser um maximal 0,06 mm abweicht.

Hier kommt wieder eine offizielle Liste ins Spiel, die Ihr hier einsehen könnt: KLICK

Diese Liste enthält zurzeit 86 zugelassene Bälle aus Zelluloid und Plastik von über 40 Anbietern. Tatsächlich produzieren nur eine Hand voll Firmen weltweit Tischtennisbälle, so dass die meisten Anbieter lediglich Produkte anderer Firmen "umetikettieren". Teilweise sind auch echte Exoten darunter, die einem mitteleuropäischen Vereinsspieler im Wettkampf niemals begegnen werden.

Plastikbälle unterscheiden sich von Zelluloid dadurch, dass sie mit der Größenangabe "40+" gekennzeichnet sind. Darüber, dass und warum der Zelluloidball mittelfristig aussterben wird, wurde ja bereits mehrfach hinlänglich berichtet.

Natürlich darf man im Training Bälle verwenden, die nicht den offiziellen Ansprüchen genügen.

Tische

Ein wettkampftauglicher Tisch hat eine Länge von 2,74 m und eine Breite von 1,525 m. Die Oberfläche muss genau 0,76 m über dem Boden liegen. Der Tisch wird mit einem Netz in zwei gleich große Hälften von 1,37 m x 1,525 m geteilt. Auf ihm muss ein Tischtennisball, der aus 30 Zentimetern Höhe fallen gelassen wird, 0,22 bis 0,25 m hoch springen. Jede Hälfte wird der Länge nach noch einmal durch eine 3 mm breite Linie (Mittellinie) in zwei Hälften unterteilt. An den Kanten des Tisches verlaufen außerdem 20 mm breite weiße Linien: Die Grundlinie (parallel zum Netz) und die Seitenlinien (im rechten Winkel zum Netz). Die Oberfläche des Tisches darf nicht reflektieren und muss dunkel sein. Gebräuchlich sind in der Regel dunkelgrüne und blaue Tische.

Ein Tisch muss der DIN EN 14468 (bis 2005 DIN 7898) entsprechen. Seit Juli 1995 müssen die Hersteller eine Zulassung beim Deutschen Tischtennisbund DTTB beantragen.

Die meisten Tische, die in Carports, Garagen, Kellern oder im Garten Verwendung finden (z. B. Sponeta u. Kettler), unterscheiden sich im Sprungverhalten des Balles erheblich von offiziellen Wettkampftischen und sind somit nur bedingt zum Training zu empfehlen.

Was fehlt noch? Ach ja:

Netze

Selbstverständlich gibt es auch für Netze Vorschriften. Gemäß Regelwerk muss ein Netz 15,25 cm hoch sein. Außerdem muss man es spannen können, da es nicht mehr als 10 mm nach unten sinken darf, wenn man es mit einem Gewicht von 100 g belastet. Die Gesamtlänge einer Netzgarnitur beträgt 183 cm, da das Netz auf beiden Seiten um 15,25 cm über die Tischkante hinausragen muss.

Zu guter Letzt:

Bekleidung

Die Beschaffenheit wettkampfgerechter Kleidung ist in den Tischtennisregeln für internationale Veranstaltungen geregelt, die der DTTB auch für seinen nationalen Geltungsbereich übernommen hat. Unter B 2.2 wird vorgeschrieben, dass die Bekleidung aus einem kurzärmeligen Hemd, Shorts oder einem kurzen Rock sowie Socken und Hallenschuhen bestehen muss. Ausnahmen, z. B. das Tragen einer langen Hose, darf der Oberschiedsrichter in Ausnahmefällen (z. B. aufgrund medizinischer Indikation) zulassen. Das Barfußspielen, wie man es bei manchen Sportkameraden hin und wieder sieht, ist folglich nicht zulässig.

Die Hauptfarbe des Trikots, der Shorts oder des Rocks muss sich eindeutig von der Farbe des Balles unterscheiden. Die Größe und Beschaffenheit von Werbung, Nummern und Namenszügen ist gesondert geregelt. Dies hier aufzuführen würde den Rahmen sprengen!

Bei Mannschaftswettkämpfen müssen die Trikots der jeweiligen Mannschaftsmitglieder die gleiche Grundfarbe aufweisen. Es ist also nicht nötig, identische Trikots zu tragen, solange die Farbe übereinstimmt.

Fazit

Hauptsache, es macht Spaß!!!

Anfänger finden, von der Kleidung einmal abgesehen, bei uns alles vor, was für die regelkonforme Ausübung des Tischtennissports erforderlich ist!

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