1. Herren: Dramatik pur in Preetz

von Julien Schirrmacher

Am gestrigen Montag reiste unsere 1. Herrenmannschaft zum verlegten Punktspiel nach Preetz, um sich mit alten Bekannten um wertvolle Punkte im Abstiegskampf zu duellieren. Es sollte eine hochdramatische Nacht werden, in der sowohl der Gesamtverlauf als auch die einzelnen Partien genug Stoff für eine Kino-Trilogie bereithielten (Bescheiden ausgedrückt). Erste Gespräche für den Verkauf der Rechte wurden auch bereits aufgenommen.

Vorweg soll auch noch mal an das ebenfalls dramatische Rückspiel der vergangenen Saison erinnert werden, als unsere Mannen in heimischer Halle bereits mit 5:1 führten und urplötzlich 7 Spiele im Entscheidungssatz abgaben und mit 5:9 verloren. Diesmal sollte sich der Ausgang für uns positiver gestalten. Soviel sei vorweggenommen.

Zur Personallage: Unsere Truppe ist mittlerweile schon routiniert darin, den Mannschaftskapitän zu ersetzen. Diesmal durfte erneut Olli für Julien aufschlagen. Aber auch der Gastgeber musste kurzfristig auf den erkrankten Denny verzichten. Für ihn stand Fabian Tappenbeck an der Platte.

In den Eingangsdoppeln hatten wir leider das Nachsehen. Zunächst fanden Christof und Olli – als Doppel 2 nominiert – gegen die Paarung Weiß/Stegmaier mal so gar nicht in die Partie und lagen sang- und klanglos mit 0:2 zurück. Anschließend kämpften sie sich jedoch in den Entscheidungssatz, den sie denkbar knapp nach einem Fehlaufschlag mit 10:12 abgaben. Unterdessen hatten Jannes und Peter ihre enge Partie gegen Waldner/Tappenbeck in vier Sätzen gewonnen. Nach furiosem ersten Satz mussten Stefan und Rainer die verdiente Niederlage gegen Stepponat/Margraf anerkennen und so startete man mit einem 1:2 Rückstand in die Einzel.

Hier wurde es dann plötzlich „rassig“. Nachdem Christof sich bereits in den Anfängen des ersten Satzes Beschwerden über jeden „Glücksball“ ausgesetzt sah, kämpfte er sich durch einen guten und konzentrierten Auftritt in den Entscheidungssatz. In diesem hatte dann – wie der Zufall es so will – sein Kontrahent 3 bis 4 Netzroller und lag bereits hoch in Führung. Aber Christof drehte das Spiel tatsächlich noch zu seinen Gunsten. Stark und verdient! Nachdem auch Jannes gegen Weiß in vier Sätzen die Oberhand behielt, gingen wir erstmals in Führung. Es folgte jedoch die erneute Wende, nachdem Peter (gegen Steppo) und Stefan (gegen Stegi) jeweils im Entscheidungssatz unterlegen waren. Dann kam aber unser bärenstarkes unteres Paarkreuz und drehte die Partie erneut. Olli gewann überraschend (und vor allem überraschend deutlich) mit 3:0 gegen Margraf. Rainer triumphierte indes in einem atemberaubenden Match gegen Youngster Tappenbeck mit 3:2.

Nachdem unser mitgereister Fan dann jedoch die Heimfahrt angetreten hatte, gab es plötzlich einen Bruch im Spiel. Denn Jannes konnte seinen Sieg über Schiedder bei den Breitensportmeisterschaften nicht wiederholen (1:3) und auch Christof hat in Weiß leider nicht seinen Lieblingsgegner gefunden (1:3). Nachdem dann auch noch Stefan chancenlos gegen Steppo unterlag (0:3) und Peter in vier Sätzen gegen Stegi verlor, führten unsere Preetzer Sportsfreunde bereits mit 5:8. Der durchaus mögliche Punktgewinn schien also in weite Ferne gerückt. Aber es folgten drei weitere Dramaturgien. Zunächst lag Rainer nach zwei knappen Durchgängen gegen Margraf mit 2:0 in Front. Der Preetzer kämpfte sich jedoch zurück in die Partie, letztlich behielt Rainer aber mit 11:9 im „Fünften“ die Oberhand. Auch Olli sah sich in einem engen Match mit Tappenbeck konfrontiert, erspielte sich dennoch durch sicheres Blockspiel und konsequente Angriffsbälle einen Matchball im vierten Satz. Diesen konnte der Preetzer allerdings denkbar glücklich mit einem lediglich hörbaren Kantenball abwehren. Die Mannschaftsteile außerhalb der Box lagen sich bereits jubelnd in den Armen, als sie mit ansehen mussten wie der Preetzer Youngster sich nervenstark in den Entscheidungssatz kämpfte. Diesen sollte Olli jedoch mit 11:7 für sich entscheiden.

Nun benötigten wir noch den Erfolg im Abschlussdoppel, um doch noch einen Punkt mitzunehmen. Hier kämpften sich unsere Protagonisten nach 1:2 Satzrückstand in den „Fünften“, der beileibe nichts für schwache Nerven war. Beim Stand von 7:8 gelangen den Preetzern zwei absolut diabolische Netzroller zum 7:10. Beim folgenden Return schloss Peter kurzerhand die Augen und zimmerten drauf los. Er hätte genauso gut Jannes treffen können, aber tatsächlich drosch er das Celluloid unerreichbar ins Eck. Es folgte der 10:10 Ausgleich und ein ebenso unsäglicher Kantenball von Jannes zum 11:10. Da der letzte Punkt ebenfalls unserem Doppel gebührte, war das 8:8 (34:36) besiegelt. Direkt mit dem Schlusspunkt klingelte es übrigens zur Geisterstunde.

Für unsere Truppe ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf, der uns zudem – da er sich durchaus wie ein Sieg anfühlt – neues und wichtiges Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gibt.

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