3. Herren beenden die Saison als Vierter

von Olaf Hinzmann

Saisonziel nicht nur erreicht, sondern übererfüllt. Damit lässt sich ein kurzer, aber treffender Schlussstrich unter die abgelaufene Saison in der 1. Kreisklasse ziehen. Trotzdem möchte wohl kein Spieler der Mannschaft, den Autor dieser Zeilen eingeschlossen, eine ähnliche Spielzeit erleben.

Am vergangenen Freitag hatte unsere 3. Herrenmannschaft also ihr letztes Punktspiel dieser denkwürdigen Saison zu absolvieren. Es ging zum Tabellenletzten, der Schellhorner Gilde 3. Erstmals kam der Mannschaftskapitän Jörn Miebach zum Einsatz, der sich nach überstandener Schulteroperation langsam an seine Wettkampfform herantastet. Daneben spielten Olaf Hinzmann und Carsten Tute für unser Team auf. Die beiden brachten damit das Kunststück fertig, bei keinem der insgesamt 18 Spiele gefehlt zu haben. Komplettiert wurde die Aufstellung durch André Roszewski, der damit auf absehbare Zeit sein letztes Punktspiel für das Team gemacht haben dürfte, da es ihn beruflich erneut ins Ausland zieht.

Die Gastgeber hatten unter der Schulterverletzung von Ralf Schwarzlow zu leiden, und so musste neben Sybille Pilz, Vladimir Volkov-Roo und Jan Kistel Karl-Otto Frehse aus der 2. Kreisklasse aushelfen. Da er auch parallel mit seiner Mannschaft aktiv war und sich nicht zerteilen konnte, verzichtete Schellhorn auf seinen Einsatz im Doppel, stellte stattdessen den verletzten Schwarzlow auf und verschenkte durch die sofortige Aufgabe einen möglichen Punkt im Auftaktspiel. Schade, dass dies unseren Jungs nicht schon beim Ausfüllen des Spielberichtsbogens bekannt war, denn sonst hätte auch unser Team seine Doppel anders aufgestellt. Sei es, wie es sei, das extra für dieses Spiel neu formierte Doppel mit Carsten und Rossi musste sich im fünften Satz geschlagen geben und Schellhorn glich aus.

Anders als in den letzten Spielen, gelang unserem oberen Paarkreuz diesmal bereits im ersten Anlauf ein zweifacher Erfolg zum 1:3. Carsten siegte über Pilz in vier Sätzen, Olli nahm, wie schon im Hinspiel, bittere Revanche für die gegen Volkov-Roo bei den Senioren-Kreismeisterschaften erlittene Niederlage.

Im unteren Paarkreuz musste zunächst Jörn feststellen, dass ihm noch eine gehörige Portion Sicherheit fehlt. Außerdem lässt seine lädierte Schulter noch nicht alle Bewegungsabläufe zu, so dass er - vor allem in der Rückhand - mit angezogener Handbremse spielen musste. Er unterlag Kistel in drei glatten Sätzen. Dann konnte konstatiert werden, dass eben diese Sicherheit peu á peu bei Rossi zurückkehrt. So gelang ihm ein knapper Fünfsatzsieg über Frehse.

2:4 zur Halbzeit, es lief gut für unser Team, und nun war wieder das obere Paarkreuz gefordert. Olli ließ Pilz nicht den Hauch einer Chance, während Carsten mit dem hektischen Spiel von Volkov-Roo nicht klarkam, und seinem Gegner bereits nach drei Sätzen gratulieren musste.

Rossi fertigte Kistel ab und auch Jörner zeigte nun gegen Frehse, was in ihm steckt. Das 3:7 (13:23) war perfekt.

Was aber macht die Saison nun so denkwürdig bzw. warum wurden die Ziele mit Platz 4 übererfüllt?

Im vergangenen Jahr schloss man die Klasse als Dritter ab und hätte, da Lütjenburg keine Aufstiegsberechtigung besaß, in die Kreisliga klettern können. In weiser Voraussicht verzichtete man darauf, denn es war schon im Frühsommer klar, dass Jörn sich einer OP würde unterziehen müssen. Außerdem wusste das Team, dass auf Peer aus gesundheitlichen sowie Jan aus privaten Gründen kaum noch zu bauen war. Angesichts der prekären Personalsituation wurde vor der Saison das Ziel ausgegeben, am Ende mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis dazustehen und zu keiner Zeit etwas mit dem Abstieg zu tun gehabt zu haben. Mit Platz 4 und 22:14 Punkten überraschte das Team sich selbst.

Aber: Die Saison war nur aufgrund der Tatsache durchzuhalten, dass immerhin elf Spielerinnen und Spieler auf dem Meldebogen standen, von denen, mit einer Ausnahme, alle zum Einsatz kamen. Peer beendete nach der Hinserie seine Tischtennislaufbahn, ohne ein Abschiedsspiel für sein Team geben zu können. Die zwei Damen, Ingrid und Carina, spielten sich in jeder Halbserie in ihrer Stammmannschaft in der Damen-Landesliga fest und konnten nicht mehr eingesetzt werden. Jan stand nur zu Beginn der Saison zur Verfügung, musste dann aus beruflichen und privaten Gründen passen. Über Jörns Gesundheitszustand wurde ja bereits berichtet. Der Youngster Anton, auf den man viele Hoffnungen gesetzt hatte - schließlich wurde extra seinetwegen der Heimspieltag getauscht und die Spiele auf 19.30 Uhr vorgezogen - spielte nur dreimal und ließ keine große Motivation erkennen, dem Team öfter helfen zu wollen. So blieb vieles an Martin hängen, der jedoch aus beruflichen Gründen auch nicht immer zur Verfügung stand. Kalle, der als Standby-Profi nur im absoluten Notfall spielen wollte, kam so immerhin zu fünf Einsätzen. Es hätte nicht viel gefehlt, und Käptn Jörner hätte trotz dieser Vielzahl an Leuten auf dem theoretischen Meldebogen noch Ersatz aus der 4. Mannschaft gebraucht. Dass es nicht so weit kam, war lediglich dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass Rossi zur Rückrunde überraschender Weise zur Verfügung stand.

Da sich für die kommende Saison keine Besserung abzeichnet, denn durch Rossis Abgang und Carinas bevorstehende Mutterschaft verliert die Mannschft erneut zwei Spieler, bleibt zu hoffen, dass alle anderen gesund bleiben und so oft wie möglich spielen können. Fest steht damit aber auch, dass ohne die Meldung einer Dame - wir hoffen auf Ingrid - die erforderlichen vier Stammspieler nicht zustande kommen.

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