3. Herren holen einen Punkt in Lepahn

von Olaf Hinzmann

Die Remiskönige aus der 1. Kreisklasse haben wieder zugeschlagen. Mit dem bereits dritten Unentschieden dieser Saison holte unsere 3. Herrenmannschaft einen verdienten Punkt beim Klassenneuling TSV Lepahn, für den es sogar schon die vierte Punkteteilung war.

Der geneigte Leser dieses Berichtes möge mir verzeihen, wenn ich an der einen oder anderen Stelle die gebotene Objektivität des außenstehenden Beobachters vermissen lasse, aber ich war bei diesem Spiel ja schließlich dabei. Und wenn ich in meinem Bericht zum Auswärtsspiel beim TSV Raisdorf die freundliche Atmosphäre ausdrücklich gelobt habe, dann muss ich diesmal konstatieren: So etwas wie gestern habe ich in fast 40 Jahren Tischtennis im Kreis Plön noch nicht erlebt! Aber der Reihe nach ...

Zunächst verlief das Spiel in relativ normalen Bahnen. Walter und Martin hatten gegen Manske/Pohlmann keine Mühe, während Olli und Kalle sich nach 0:2 gegen Frantzen/Wiggering in den fünften Satz kämpften, den sie aber letztlich doch mit 8:11 verloren. Bereits in diesem Spiel verbat sich das Lepahner Duo jegliche Emotion. Und während eigene Kantenbälle bejubelt wurden, erntete man böse Blicke, wenn man seinerseits ein vernehmbares "Yes" von sich gab. Die anschließend leicht vergiftete Atmosphäre verbesserte sich in Ollis folgendem Einzel gegen Frantzen und seinen Anti nicht, im Gegenteil. Ollis gewohnt flapsiger Kommentar, das "Scheiß-Material" gehöre verboten, zog Frantzens Einwand (natürlich nach verlorenem Satz) nach sich, er solle doch die Beleidigungen unterlassen. Olli erwiderte, er sehe darin keine Beleidigung, woraufhin der Lepahner seinen Schläger wütend zu Boden warf, lautstark mit sich selber diskutierte und sich in der Folge für keinen Netz- oder Kantenball entschuldigte. Unterdessen wurden die Gäste aus Schönkirchen fortwährend aufgefordert, sich leise zu verhalten, obwohl die größte Störung eindeutig von Frantzen ausging. Dass Walter parallel mit Wiggering kurzen Prozess machte ging derweil fast unter.

Beinahe zum Eklat kam es dann im Spiel von Pohlmann gegen Kalle. Unsere Nr. 3 war seinem Gegner in allen Belangen überlegen und hätte wohl auch mit verbundenen Augen gewonnen. Der Lepahner bemängelte jedoch - teils zu recht - Kalles Aufschläge und verlangte lautstark nach einem Schiedsrichter. In der Folge machte Kalle seine Aufschläge regelkonform. Dies führte jedoch keineswegs zur Beruhigung von Pohlmann. Er legte sogar noch nach und forderte seine Mannschaftskameraden auf, das Spiel abzubrechen und die Halle zu verlassen. Diese hatten in der Zwischenzeit nichts besseres zu tun, als Kalle auf das Übelste zu beleidigen. Er sei ein notorischer Störenfried, wäre schon mehrfach aus Mannschaften geflogen und diverser Hallen verwiesen worden. Man würde ihn ja kennen. An dieser Stelle sei die Bemerkung erlaubt, dass Kalles letztes Spiel gegen Lepahn vor sieben Jahren stattfand und aus dieser Zeit auf Lehmkuhlener Seite nur noch ein Spieler dabei ist. Wie kommt man also zu einem solchen - völlig der Wahrheit entbehrenden - Urteil? Während dessen blieb Kalle für seine Verhältnisse erstaunlich ruhig.

Martin unterlag unterdessen fast unbemerkt gegen Manske. Anschließend gelang es Walter, den amtierenden Kreismeister Frantzen in fünf Sätzen niederzuringen. Einen möglichen Sieg des Schönkirchener Teams vergab Olli, der erstens total außer Form ist und zweitens nach den geschilderten Vorkommnissen nervlich am Boden lag. Er gestattete Wiggering dessen zweiten Saisonsieg, obwohl er rund 150 Punkte besser postiert war. Manske siegte anschließend in vier Sätzen über Kalle, doch Martin hatte mit Pohlmann ebenso wenig Mühe, wie unsere Nr. 3 zuvor. Diesmal fand der Lepahner auch keinen Grund, seine Niederlage einem Fehlverhalten seines Gegners zuzuschreiben.

Der Ausgang des Spiels hing nun von den Abschlussdoppeln ab, die ähnlich verliefen, wie die Auftaktpartien. Walter und Martin spielten gegen Frantzen/Wiggering gutes Tischtennis, verloren aber knapp. Am Nachbartisch gaben Olli und Kalle gegen Manske/Pohlmann keinen Satz ab und sicherten so das Unentschieden.

Dafür, dass nach Sätzen am Ende sogar ein Plus von 25:20 zugunsten unseres Teams stand, kann man sich leider nichts kaufen. Der Autor dieser Zeilen hätte sogar eine Niederlage in Kauf genommen, wenn das Verhalten der Gastgeber von etwas mehr Fairness geprägt gewesen wäre. Alles in Allem war dieses Auswärtsspiel keine Reise wert!

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