3. Herren siegen mühevoll

von Olaf Hinzmann

Als in der Halle der Plöner Breitenauschule die Lichter ausgingen, war es schon fast 22.30 Uhr. Die Mannen der 2. Mannschaft, die an gleicher Stelle gegen Plön gespielt hatten, saßen schon längst frisch geduscht beim Bier. Da erst hatte unsere 3. Mannschaft den Sieg über Fortuna Bösdorf eingetütet.

Dass das Team der abstiegsbedrohten Gastgeber nicht gerade zu denen zählt, die unserer Mannschaft liegen, war bereits im Vorwege klar. Diesmal mussten Olaf Hinzmann, Jörn Miebach, Ingrid Paulsen sowie Martin Hinzmann aber besonders hart kämpfen, um die zwei Punkte aus der Kreishauptstadt mitzunehmen.

Die Bösdorfer traten, wie fast immer, in ihrer Stammformation an. Diese zeichnet sich durch ein starkes oberes Paarkreuz aus, das durch Karsten Priebe und Heiko Siebert vertreten wird. An Nr. 3 und 4 schlagen Alfred Stender und Ralf Kerstan auf, die nicht an das Niveau des erstgenannten Duos herankommen. Anderenfalls stünde das Team nicht so tief im Tabellenkeller.

In den Eingangsdoppeln standen zunächst Olli und Jörner Siebert/Kerstan gegenüber. Dieses Duell gab es in der Vergangenheit schon öfter und gefühlt läuft es immer gleich ab. Die Bösdorfer gewinnen den ersten Satz, um dann einzubrechen. Am Nebentisch waren Ingrid und Martin ohne Chance. Sie kennen sich einfach zu wenig.

Nichts außergewöhnliches tat sich in den ersten Einzeln, als Priebe zu stark für Jörner war und Olli gegen Siebert in drei knappen Sätzen die Oberhand behalten konnte. Umso wichtiger waren in der Folge die Spiele des unteren Paarkreuzes. Hier holte Ingrid in vier Sätzen den erwarteten Sieg über Kerstan, während Martin das Kunststück fertigbrachte, den ersten Satz gegen Stender mit 11:0 zu verlieren. Nun ja, reizen sollte man ihn nicht, denn das wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Nun spielte er konzentrierter und setzte seine Topspins gegen die Noppe besser ein. Die logische Konsequenz war die Führung mit 2:1 Sätzen. Im Gefühl, den Gegner im Griff zu haben, ließ er nach und musste prompt in den 5. Satz. Hier behielt er dann aber die Fäden in der Hand und holte den Punkt zum 4:2, der in der Endabrechnung noch wichtig werden sollte.

Olli und Jörner gaben nämlich im zweiten Durchgang beide Spiele ab. Priebe war auch für Olli zu stark und erlaubte ihm nur einen Satzgewinn. Damit untermauerte er eindrucksvoll den Nimbus als Ollis Angstgegner, denn seit November 2011 konnte dieser nur ein Match für sich entscheiden. Jörner hielt das Spiel gegen Siebert zunächst offen und zwang diesen in den Entscheidungssatz. Hier musste er jedoch seiner körperlichen Form Tribut zollen, die als frisch gebackener Vater mit wenig Schlaf nicht gerade die beste ist. Mit 1:11 strich er die Segel und Bösdorf hatte ausgeglichen.

Glücklicherweise hatte unser Team an diesem Abend ein unteres Paarkreuz aufgeboten, auf das man sich verlassen konnte. Ohne Satzverlust wurden beide Matches geholt und es ging mit zwei Punkten Vorsprung in die Entscheidungsdoppel, von denen nur eines gewonnen werden musste, um mit einem Sieg im Gepäck nach Hause zu reisen.

Voller Optimismus gingen unsere Protagonisten also ans Werk und lagen sogleich im Hintertreffen. Ingrid und Martin standen spätestens dann auf verlorenem Posten, als Martin derartige muskuläre Probleme bekam, dass er kurz vor der Aufgabe stand. In dieser Form war das Spiel nicht zu gewinnen und es kam auf Olli und Jörner an, die im Doppel mit einer Bilanz von bis dahin 13:1 ja bekanntlich eine Bank sind. Doch auch Jörner trug noch seine Beschwerden aus dem Einzel gegen Siebert mit sich herum und klagte über Krämpfe. Mit 1:2 lagen unsere Jungs hinten. Jörner wollte sich aber nicht lumpen lassen, gab noch einmal alles und zog Olli mit. Ein klares 11:2 und der Einzug in den Entscheidungssatz waren die Folge. Hier drehten unsere Jungs weiter an der Temposchraube, machten Punkt um Punkt und steuerten nach 5:1 beim Seitenwechsel und zwischenzeitigem 8:1 auf den Matchball zu, als bei Jörn plötzlich gar nichts mehr ging. In der Folge war nur noch Standtischtennis möglich und Bösdorf kam heran. 8:3, 8:4, 8:5, 9:5, 9:6, 10:6, vier Matchbälle. Das sollte es doch gewesen sein. Pustekuchen! Priebe fabrizierte Angriffsball um Angriffsball, während Stender plötzlich keine Fehler mehr machte. Die logische Folge: Beim Stand von 10:10 ging es in die Satzverlängerung. Hier mussten Olli und Jörner sogar zwei Matchbälle abwehren, einer davon sogar ein Kantenball, bevor sie dann doch glücklicherweise das Spiel mit 15:13 in trockene Tücher brachten. Das Doppel von Ingrid und Martin kam somit gar nicht in die Wertung und unser Team hatte mit 7:4 (24:18) gegen untröstliche Bösdorfer gewonnen, denen an diesem Abend wirklich ein Punkt zu gönnen gewesen wäre.

Mund abputzen, weitermachen! In der kommenden Woche kommt der Preetzer TSV 7 in die Ferdinand-Geest-Halle. Dann gilt es für unser Team, den 2. Tabellenplatz zu verteidigen, den man nach dem Dersauer Remis in Hohwacht nun plötzlich inne hat.

 

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